Wanderreise mit Kultur in die Sächsische Schweiz
Eine Gruppe von 20 Leuten entschied sich zu dieser fünftägigen Wanderreise ins Elbsandsteingebirge.
Die Anreise mit dem Bus ging nach Dresden, unser Domizil für die nächsten Tage. Ein Stopp unterwegs galt Freiberg, eine der Partnerstädte Ambergs. Der gesamte sehr schöne historische Stadtkern der Universitäts- und Bergstadt Freiberg steht unter Denkmalschutz und gehört seit 2019 zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
Nach unserer Ankunft in Dresden konnten wir bei einer Stadtrundfahrt und Altstadtführung bereits das erste Highlight erleben. Diese Schönheit Dresdens ist unübersehbar und offenbart sich durch eine Fülle an Kunst, Architektur, Kultur und Natur. Zu den herausragenden und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten gehört wohl die Frauenkirche, das Dresdner Residenzschloß, die Semperoper; sowie der Zwinger. All diese faszinierenden Bauwerke im Barock- und Renaissancestil mit kunstvollen Feinheiten an Reliefs und Malerei, sowie eine vielfältige und internationale Kultur verlieh der Stadt Dresden den Beinamen "Elbflorenz".
Am ersten Wandertag stand dann das wohl bekannteste Ausflugsziel der Sächsischen Schweiz auf dem Programm – die Bastei im Elbsandsteingebirge. Wir durchwanderten ab Uttewalde ein uriges, üppig grünes Tal, den Zscherregrund, eingerahmt von riesigen, teils bemoosten Felsgesteinen. Vorbei am Steinernen Tisch gings dann bergauf zur Bastei, ein 305 Meter hoher Felsen, der die Elbe um 194 Meter überragt. Ein echtes Naturwunder sind die Felsen der Bastei, die fast senkrecht ins Elbtal hinabfallen. Eine zusätzliche Attraktion ist die 76,5 m lange Sandsteinbrücke, die mit sieben Bögen die 40 Meter tiefe Schlucht, Mardertelle genannt, überspannt. Der Ausblick von hier auf den Lilienstein und die Festung Königstein ist fantastisch. Über diese Brücke gelangt man auch zur Ruine der Felsenburg Neurathen, die größte mittelalterliche Felsenburg der Region. Das Sandsteinplateau hier bietet einen unvergesslichen Blick über das Elbtal auf die Tafelberge der Sächsischen Schweiz und die umliegende Landschaft. Ein weiterer Aussichtspunkt ist der Ferdinandstein, von dem man die ganze Basteibrücke überschauen kann – absolut atemberaubend.
Der zweite Tag führte in die düstere Epoche des Mittelalters. Wir wanderten zur Festung Königstein, eine der größten Burganlagen in Europa. Die riesige Verteidigungsanlage befindet sich auf einem Felsplateau mit bis zu 40 m hohen senkrecht abfallenden Felsen eines Tafelberges an der Elbe. Eine mit Kanonen bestückte Wehranlage umgibt das Festungsareal, das 750 Jahre Geschichte trägt und mit Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barock und des 19. Jahrhunderts beeindruckt. Im Jahr 1955 wurde die Festung Königstein zum Museum und in verschiedenen Gebäuden, wie Brunnenhaus, Garnisonskirche, Torhaus, Zeughaus oder Alte Kaserne, erzählen Ausstellungen und Dokumentation die Geschichte der Festung. Natürlich hat man auch hier phänomenale Ausblicke auf die Elbe, die Tafelberge, den Lilienstein und auch auf die bizarren Felsen der Bastei.
Am dritten Tag stand uns noch eine etwas anspruchsvollere Wanderung bevor. Wir fuhren ins Bielatal, das größte Kletterrevier der Sächsischen Schweiz, wo aber auch Wanderer in der wildromantischen Landschaft auf ihre Kosten kommen. Dieses Bielatal mit seinen zahlreichen wild geformten und teils schiefen Felstürmen übt einen ganz besonderen Reiz aus. Zu Beginn war's ein wunderschöner lichtdurchfluteter Waldweg, der dann aber unwegsam wurde und sich auf und ab durch Felsengassen schlängelte. Über eine Leiter stiegen wir zum Aussichtspunkt der Johanniswacht, blickten von dort auf die einzigartigen gigantischen Sandsteinsäulen in einer der spektakulärsten Landschaften Europas. Ein Pfad führte uns über Felsbrocken hinab durch die Schlucht an der Johanniswacht, inmitten der fragil erscheinenden Herkulessäulen. Die große und die kleine Herkulessäule sind zwei schlanke Felstürme mit einem überhängenden Kopf und gelten ebenfalls als Naturwunder. Nach diesem abenteuerlichen Abstieg kamen wir ins Tal der Ottomühle. Hier war uns ein Kiosk mit einem großen Angebot an Speisen und Getränken jetzt mehr als willkommen. Nach einer erholsamen Rast und Stärkung wanderten wir das letzte Stück zum Bus.
Der vierte Tag war leider schon wieder Tag der Heimreise. Eine erfreuliche Unterbrechung gab es aber mit der Führung durch den Schlosspark in dem ehemaligen Dorf Pillnitz, das heute als Stadtteil zu Dresden gehört. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Schloss besteht aus dem an der Elbe liegenden Wasserpalais, dem zum Hang hin gelegenen Bergpalais und dem Neuen Palais. Ebenso eingeschlossen ist der barocke Lustgarten. Man konnte sich ergötzen an botanischen Besonderheiten, uralten Bäumen und seltenen Gewächsen, und natürlich auch wieder an den Bauwerken und ihrer kunstvollen Ausführung.
In Erinnerung bleibt uns nun eine wunderschöne Reise, die uns in der Sächsischen Schweiz neue und großartige Wanderungen erleben ließ und uns mit einer unvergleichlich prachtvollen Baukunst beeindruckte.