Flügelsbuch -Kastl

Ein Wetter wie heute, würde man sich für Weihnachten wünschen. Daraus soll aber nichts werden.

Auf die Sonne warteten wir vergeblich, das Bild der weißen Landschaft mit den verreiften Bäumen unter grau-diesigem Himmel war jedoch so zauberhaft und besonders stimmungsvoll. In der Nähe von Flügelsbuch marschierten wir los, erst auf dem Radweg entlang der Lauterach, alles im Pulverschnee. Wir wechselten zur anderen Uferseite und stiegen hinauf bis unterhalb des Rechenfelsens. Auf dem Erzweg durch verschneiten Wald und auch über knirschende Wiesenflächen kamen wir über den Enzenberg hinunter nach Kastl. Es war schon empfindlich kalt und wir freuten uns deshalb auf die Mittagspause in der warmen Gaststube des Forsthofs. Hier genossen wir das köstliche Essen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Der verlief nun auf der anderen Seite der Lauterach durch das Mühlholz und Hafnerholz. Inzwischen kam noch ein fast beißender Wind auf und ließ die Temperatur noch weiter sinken. So viel Erfrischung hätte man jetzt doch nicht gebraucht. Zurück am Parkplatz aber drückten alle ihre Freude über diese wunderbare Winterwanderung aus, die man eigentlich viel zu selten erleben kann. 

Weihnachtsfeier in Vilseck

Weihnachten naht, die dritte Adventskerze wurde bereits angezündet und in diese Zeit gehört natürlich wie "alle Jahre wieder" auch unsere Weihnachtsfeier. Der Schnee, der auch hier die Gegend verzuckert hat, war ja recht willkommen, der unerwartete Kälteeinbruch ließ es allerdings nicht zu, diese kleine Zusammenkunft im Freien zu veranstalten. Unser Organisationstalent Maria machte es aber möglich, den Burgstadl in der Burg Dagestein zu nutzen. In diesem geschützten Raum konnten wir walten und schalten, Christbaum, Bänke und Tische aufstellen und den obligatorischen Punsch mit vielen mitgebrachten Plätzchen anbieten. Als besondere Einlage kam nicht wie letztes Jahr der heilige Nikolaus mit seinem Krampus, der war scheinbar ausgebucht.

Es kamen aber – anstatt von Himmel hoch hereingeschwebt, zwei Engel samt Wolke durch die Tür gestapft. Absolut erheiternd. Seitenlange Protokolle hatten sie dabei, woraus sie den lauschenden Wanderfreunden Lob und Tadel verkündeten. Ein äußerst unterhaltsamer und lustiger Auftritt der beiden Himmelswesen. Anschließend gingen wir zum besinnlichen Teil über, in die Kirche St.Ägidius zur Adventsandacht mit Diakon Gerstacker. Eine Einkehr danach im Gasthof Hammer gehörte natürlich auch dazu. Dort wurde gegessen, geplaudert, zusammen gesungen und noch einigen Weihnachtsgeschichten zugehört. Damit ging unsere heutige, wieder recht gelungene Weihnachtsfeier zu Ende. Teils mit dem Linienbus, teils mit Privatautos, fuhren die Leute wieder nach Hause.

Auf dem geheimen Weg der Pfaffen in Schwandorf

Dieser Weg war heute Teil unserer Wanderung. Er verbindet die Kirche in Kronstetten mit der Schlosskapelle in Fronberg und diente dem damaligen Pfarrer, auch Pfaffe genannt, als Verbindungsweg seiner Wirkungsstätten zwischen den beiden Ortsteilen Schwandorfs. Nach unserem Start in Schwandorf gings gleich aufwärts, über viele Treppen, aber sehr romantisch durch den Wald. Es war wirklich kalt, an diese winterlichen Temperaturen hat man sich halt noch nicht ganz gewöhnt. Auf dem Höhenweg kam dann aber die Sonne heraus, von der wir uns gerne ein bisschen bescheinen ließen. Eine sehr schöne Strecke auf trockenem, angefrorenem Boden führte nach Fronberg. Das Schloss dort ist eine kunsthistorisch bedeutende Anlage und als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Fronberg verzeichnet. Im Innenhof fallen die Renaissance-Arkaden gleich ins Auge, vom ursprünglichen Burggraben ist nur ein Teilstück noch erhalten.

Dann war es Zeit zum Mittagessen, das wir im Gasthof "Lavendls" in Fronberg einnehmen konnten – sehr schmackhaft und apart angerichtet. Auf dem anschließenden Rückweg, dem Liebes- und Schokoladenweg entlang der Naab, wurden wir erst mal von Schneeschauern überrascht. Wieder viele Treppen führten in Schwandorf dann bis zum Türmerhaus, das neben dem historischen Blasturm steht und auch die Geburtsstätte von Konrad Max Kunz, dem Komponisten der Bayernhymne war. Diese Wander- und Pilgerstation wurde vom Oberpfälzer Waldverein Schwandorf gepachtet und eingerichtet. In die "alte" gute Stube durften wir auch einen Blick werfen. Unser Weg wand sich weiter durch den leicht verschneiten Wald und bis wir die Autos erreichten, hatten sich die grauen Wolken wieder verzogen. Eine tolle Wanderung als Einstieg in den vielleicht kommenden Winter durch ein wunderschönes Gebiet, das viele von uns noch nicht kannten.

Vilseck-Kreuzberg-Weihnachtsmarkt

Wenigstens einen der vielen Weihnachtsmärkte wollten wir auch mal in eine Wanderung einbeziehen. Da bot sich jetzt gerade der Vilsecker Weihnachtsmarkt an und so war auch hier der Ausgangspunkt. Wir wanderten auf dem Teufelsteinweg Richtung Kreuzberg wieder mal zum Teufelstein. Der Weg dorthin sah diesmal ziemlich wüst aus, viel Windbruch, überhängende Baumstämme und Totholz. Die Sonne, die am Morgen in Amberg schien, hatte es bis hierher nicht geschafft, es blieb ringsum grau und trüb. Eine kleine Pause bei diesem riesigen Stein war angebracht und natürlich auch ein "Aufwärmer" zum Wohle von uns allen. Die dazugehörige Geschichte zum Teufelstein war auch mal an einem Baum angebracht, nun aber leider verschwunden.

Zurück ging es weiter östlich vorbei am Kreuzstein, ein altes schon etwas verwittertes Dankkreuz, das ein Pfarrer aus Vilseck errichten ließ, nachdem er vom Pferd geworfen, aber nicht schwer verletzt wurde. Über freie Flur, wo sich der kalte Wind ordentlich spüren ließ, kamen wir an Ebersbach vorbei, dann nach Vilseck und in den Burghof der Burg Dagestein. Hier fand dieser kleine romantische Weihnachtsmarkt statt mit vielen Essbuden, Warenständen und Feuerstellen zum Wärmen. An die kam man aber wegen des Besucheransturms kaum hin, es war schwierig, sich da durchzuschlängeln. Nach dem Auftritt der Schlichter Turmbläser zerstreuten wir uns alle, um zu schauen, zu essen und zu trinken. 

Auf dem Rückweg zu den Autos – wieder ruhig und auch stockdunkel - war man froh und ausgefüllt von diesem Wandertag in der "staden Zeit".