Zu den Sinterterrassen,  Oberrüsselbach – Lillachtal

 

Naturgenuss pur – deutlicher kann man den heutigen Tag im Frankenland nicht bezeichnen. Auf einmal, von einer Woche zur anderen, war alles so üppig grün, und der Blütenstand auf seinem Höhepunkt. Bei der Anfahrt nach Oberrüsselbach fuhr man schon vorbei an riesigen, weiß blühenden Kirschbaumplantagen. Ein wunderschöner Anblick. Dort gingen wir dann auch los, auf der Fasanenhöhe, einem romantischen Höhenweg durch Wald, über Felder und Wiesen, stets eingerahmt von diesem herrlichen frischen Grün. Flächenweise Löwenzahn, Sumpfdotterblumen und auch schon der blühende Raps gaben der Landschaft noch einen gelb leuchtenden Schimmer. Man konnte sich kaum sattsehen an der neu erwachten Natur. Wieder tiefer im Tal kamen wir nach Weißenohe und verbrachten unsere Mittagspause im Biergarten des Gasthofs "Klosterbrauerei" bei typisch fränkischer Küche. Natürlich gings danach bergauf – nicht sehr steil aber stetig – zu den Sinterstufen im Naturpark Fränkische Schweiz, entlang des Naturdenkmales Lillachtal bis zur Lillachquelle. Von hier fließt die Lillach plätschernd über kleine moosbewachsene Kalktuffterrassen herunter ins Tal. Diese wurden 1976 als Naturdenkmal ausgewiesen und das Gebiet um die Lillach 1995 in das Landschaftsschutzgebiet "Fränkische Schweiz – Feldensteiner Forst" aufgenommen. Trotz der stellenweise so überwachsenen und wild belassenen Sinterstufen, sodaß der Wasserlauf nicht mehr sichtbar war, erlebt man hier ein seltenes attraktives Naturschauspiel. Weiter führte unser Weg, nun wieder bergauf, durch dieses friedliche, grüne Land, dessen eigener Charakter so beeindruckt. Schließlich waren wir wieder am Ausgangspunkt, nach einer großartigen Wanderung, die Erfüllung für Augen und Geist brachte, und die uns die Schönheit unserer Umwelt wieder bewusst machte. (CG)

 

 

 


BB

Die Lillach bei Weißenohe

 

Bei der Lillach handelt es sich um einen der in Deutschland sehr seltenen Kalktuffbäche. Im Jahr 1976 wurden die Sinterstufen in der Lillach wegen ihrer Schönheit und Besonderheit zu einem flächenhaften Naturdenkmal erhoben und befinden sich seit 1995 in einer Schutzzone des „Naturparks Fränkische Schweiz“. Die Sinterstufen sind über 10.000 Jahre alt und in der letzten Eiszeit entstanden.

 

Zur Entstehung

 

Tuffbäche, wie die Lillach, entstehen nur dort, wo sie über sehr kalkhaltiges Wasser verfügen. Hierfür sind mehrere Faktoren ursächlich. Regenwasser, welches zunächst auf die Hochfläche niederfällt, enthält viel Kohlendioxid und wenn es durch das Kalkgestein sickert, löst sich ein Teil des Kalks dabei aus dem vorhandenen Gestein. Danach tritt das kalkhaltige und kohlendioxidangereicherte Wasser in Form von Quellen und Bächen wieder zutage.
Sprudel und Verwirbelungen im Bach sorgen anschließend dafür, dass das Kohlendioxid wieder entweicht und der Kalk ausfällt. Feine Kalknadeln lagern sich dann an den Pflanzen ab. Moose und Algen wirken der Verkrustung entgegen und wachsen über die verkalkte Schicht hinaus. Am Ende dieses Prozesses entstehen stockwerkartige Kalkgebilde, sogenannte Tuffe. Gleich den „Steinernen Rinnen“ bauen sich die Sinterstufen jährlich um zwei bis drei Millimeter auf.
Entscheidend für die Bildung der zauberhaften Tuffkaskaden ist zudem eine notwendige Beteiligung von Pflanzen, die den Vorgang der Tuffbildung erst auslösen. Dabei muss genügend Licht auf den Bach fallen, damit die entsprechenden Moose wachsen können. Besonders wichtig sind auch am Uferrand stehende Bäume, um die Nahrungskette der im Tuffgestein lebenden Tiere aufrecht zu erhalten.