Zum Kalten Vulkan  -  Neustadt am Kulm – Kulmrunde

 

Eine etwas anspruchsvolle Wanderung stand heute auf dem Programm. Ausgangspunkt war die Ortschaft Neustadt am Kulm, die liegt zwischen dem Rauhen Kulm und seinem Bruder, dem Kleinen Kulm. Neustadt am Kulm ist übrigens die kleinste Stadt der Oberpfalz mit 1154 Einwohnern und wie berichtet, schon früher von den Nachbargemeinden "geächtet“, weil sie eine evangelische Enklave in einem katholischen Land waren. Unsere Wanderfreunde waren alle auf die versprochenen warmen Temperaturen eingestellt, auf dem Marktplatz hier war es jedoch so kalt und windig, dass alles Verfügbare noch übergezogen wurde. Schon gings aufwärts zum Kleinen Kulm, von dem sich hinaufschlängelnden Pfad aus hatte man bereits herrliche Ausblicke ins Land. Der Vulkanschlot des Kleinen Kulms besteht aus Basaltgestein mit einer Ummantelung aus Tuff. Das Alter des Kleinen Kulms beträgt etwa 22 Millionen Jahre, die Höhe 563 m. Sogar ein Gipfelkreuz steht da oben, und der Blick von hier geht direkt zum gegenüberliegenden Rauhen Kulm. Also wieder abwärts, durch den Ort und auf einem Wiesenpfad hinüber zur Basaltkuppe Rauher Kulm, der als der imposanteste tertiäre Vulkanschlot der nördlichen Oberpfalz gilt. Vor 21 Mio. Jahren war der Rauhe Kulm mit 682 Metern über NN ein aktiver Vulkan, heute zählt er zu den schönsten Naturdenkmälern Deutschlands. Direkt durch die Basaltsteine führt ein schmaler und steiler Pfad – der Kulmsteig – hinauf zum Gipfel. Der 25 m hohe Aussichtsturm mit 110 Stufen ist bereits der fünfte seiner Art, der erste wurde 1807 errichtet und bestand noch aus Holz. Heute steht hier ein mit Holz verkleidetes Stahlgerüst, auf stabilem Betonfundament. Die Aussichtsplattform bietet einen grandiosen Rundumblick auf das ganze Oberpfälzer Hügelland, wie Ochsenkopf, Schneeberg, Steinwald oder Fränkische Alb. Beim Abstieg über dieses Gestein musste man allerdings sehr aufpassen, rundum schauen war da nicht mehr möglich. Dann gings auf angenehmen Wegen durch den wunderbaren zartgrün belaubten Wald zur Einkehr ins Gasthaus "Kulmterrasse". Es ist mittlerweile sonniger und wärmer geworden und auf der Terrasse mit Blick auf den Rauhen Kulm genossen wir unsere Mittagspause. Der Rückweg danach durch den Wald, mal kreuz, mal quer, war so wunderschön. Man fühlte sich buchstäblich eingehüllt von diesem dichten Maiengrün, das ja auch so wohltuend für die Augen ist.

 

Eine fabelhafte Wanderung war das wieder, angereichert mit ein bisschen Geschichte, Geologie, Historie und ganz viel Natur.  (CG)